Betnüsse oder Gebet(s)nüsse sind nuss- oder schotenförmige Kapseln, die sich in zwei Hälften aufklappen lassen und als Anhänger am Rosenkranz oder an einer Schmuckkette getragen wurden. Das Aufkommen von Betnüssen, die sich nur wohlhabende Personen leisten konnten, ging mit der verbreiteten Praxis des Rosenkranzgebets im ausgehenden Mittelalter einher. In der Regel hatten Betnüsse einen Durchmesser von höchstens 6 cm und bestanden aus Buchsbaumholz, später auch aus Elfenbein, Metall und anderen Materialien.
Das vorliegende, neuzeitliche Modell aus Elfenbein zeigt aufgeklappt die Anbetung der Hirten und die Anbetung der Heiligen drei Könige. Beide Hälften sind mit einem Scharnier verbunden.
[Emil Schoppmann]
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