Zwei deutsche Reiterpistolen, Vorderlader mit Steinschloss; Griff, Ladestock und Vorderschaft aus rotbraunem Nussbaumwurzelholz; Lauf, Schloss, Knauf, Abzugsbügel, Abzug u. Schloßgegenblech aus Metall (Stahl), teilw. reliefiert; eine Waffe mit Flint zwischen den Backen des Hahns; glatter Lauf im Kaliber 16mm, ohne Zielvorrichtung; Steinschloß nach französischer Bauart, mit zwei möglichen Stellungen des Hahns; erste Stellung (Ruhrast) sichert den Hahn gegen ungewolltes Auslösen und blockiert den Abzug; zweite Stellung (Spannrast) stellt Feuerbereitschaft her;
hergestellt vom Büchsenschmied Johann Ber(e)nd Letmat(e) in Lippstadt, als Gebrauchswaffe für Gefechte und nicht als Prunkwaffe; die Familie stellte seit mindestens 1634 Waffen in Lippstadt her; Sammlerstempel belegen Provenienz aus der um 1990 aufgelösten Waffensammlung von Salm-Reifferscheidt (Schloß Dyk)
seit dem kurfürstlichen Erlass von 1681 wurden zur Verteidigung der Festungsstadt Lippstadt Steinschlosswaffen befohlen und in der Stadt hochwertige Feuerwaffen produziert.
Beschriftung:
"BERNT LETMAT/LIPSTAT" (a) bzw. versehentlich "LEMAT" (b); auf a) am Knauf Brandstempel in Form zweier gegenständiger Fische (Salme); jeweils Gravur auf Schlossblech
Zustand:
Waffe a: guter Zustand
Waffe b: mit Riss im Vorderschaft
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