Das Mosberger Tuch stammt von dem Berufsbekleidungsherrsteller „M. Mosberg“. Eröffnet wurde das Geschäft 1850 von Moses Mosberg in Bielefeld. Moses überließ im April 1868 das Unternehmen seinem Sohn Jonas Mosberg, der wiederum gab 1905 das Unternehmen an seine beiden Söhne Julius und Max Mosberg weiter. Zwei Jahre nach ihrer Übernahme bauten sie eine neue Fabrikhalle und das Unternehmen stieg zu einem der Marktführer weltweit für Berufsbekleidung auf. 1921 hatten sie mehr als 200 Arbeiter*innen. Ihre Produkte waren vor allem für Wandergesellen gedacht, die völlig verschiedene Berufe ausübten. Im breiten Berufbekleidungssortiment gab es u.a. Kleidung für Maurer, Köche, Schreiner und Telegraphenarbeiter.
Mit solchen Tüchern sind die damaligen Wandergesellen umhergezogen und haben in ihnen ihre Wechsel- und Arbeitskleidung verstaut. Während sie mit ihren Charlottenburgern - so nennt man solche Tücher - unterwegs waren, war an den Charlottenburgern ein Gurt angebracht, um diese wie eine Tasche über die Schulter hängen zu können, was das Tragen erleichterte. 1938 wurde das Unternehmen arisiert. Der Name Charlottenburger kommt von dem Verbot, das Wandergesellen nicht mehr mit fellbezogenen Rucksäcken in Städte einziehen durften, wegen der Angst vor angeschleppten Ungeziefer. Der Charlottenburger zeigt in den Ecken das Geschäftshaus an der Jöllenbecker Straße, in der Mitte zwei Handwerksburschen im Gespräch.
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