Eine Grube der Fundstelle Am Brinkenkamp lieferte einen fast vollständig erhaltenen Topf mit ausschweifenden Rand der mittelneolithischen Rössener Kultur. Das Gefäß kann allgemein als Vorratsgefäß klassifiziert werden. Auffällig ist der eiförmige Boden, der dafür spricht, dass das Gefäß wahrscheinlich im Haus ein Stück weit eingegraben oder andersartig fixiert werden musste, um aufrecht stehen zu bleiben. Verziert ist das Gefäß ausschließlich mit umlaufenden, tiefen breiten Randkerben, die über die Randlippe hinausragen, so dass sie auch in der Seitenansicht gut zu sehen sind. Im Gegensatz zu anderen rössenerzeitlichen Gefäßformen mit ihren tiefen Furchenstich- oder Ritzverzierungen waren Vorratsgefäße meist unverziert. Drei hörnchenartige, paarweise angebrachte Knubben am Bauch des Topfes können auf Grund ihrer ungewöhnlichen Form vielleicht auch als Verzierung gedeutet werden und nicht nur einen praktischen Nutzen bei der Handhabung gehabt haben. Vorratsgefäße dienten vor allem zur Lagerung von Getreide und anderen pflanzlichen Nahrungsmitteln, die über einen längeren Zeitraum aufbewahrt werden sollten.
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