Auf drei Grabungsflächen im Soester Westen ließen sich Siedlungsbefunde der mittelneolithischen Rössener Kultur ausmachen. Der Nachweis eines kleinen Gräberfeldes mit 21 Bestattungen in unmittelbarer Nähe der Häuser kann als große Besonderheit des Siedlungsplatzes gewertet werden. Ein sehr sorgfältig gearbeiteter Dechsel aus Felsgestein stammt aus Grab 8. Das Steingerät war ursprünglich in einen hölzernen Stiel eingelassen und diente zur Bearbeitung von Holz. Ein Dechsel ist jedoch nicht zum Fällen von Bäumen oder zum Spalten von Holz geeignet. Die Vergesellschaftung mit vier Silexklingen, einer Pfeilschneide und einem in großen Teilen erhaltenen, flachbodigen Kumpf mit horizontalen, länglich ovalen Knubben stellt dieses Fundstück damit sicher in einen mittelneolithischen Kontext. Die Beprobung zweier Getreidekörner erbrachte absolute Daten für den Siedlungsplatz zwischen 4800 und 4500 v. Chr. Damit fügt sich die Fundstelle, was auch die Bearbeitung der Keramik sowie der Steingeräte belegt, gut in das Gesamtbild aus mittelneolithischen Siedlungen der Rössener Kultur im Hellwegraum ein.
de