Die Soester Fibelfunde aus dem 9. und 10. Jahrhundert zeigen ein breites Typenspektrum. Die größte Fundmasse machen die Scheibenfibeln mit den Kreuzemail-, Rosetten-, Naben-, Zierblech-, Filigranscheiben-, Pseudomünz- und Sternfibeln aus. Daneben konnten auch andere Typen wie Rechteck-, Tier- oder Heiligenfibeln gefunden werden.
Unter den gegossenen Scheibenfibeln fällt ein besonders ansprechendes Fundstück auf. Die ungewöhnlich große Fibel zeichnet sich durch einen randständigen Buckelkranz und einen Ring aus Kreisaugen aus, die eine zentrale Fassung, welche wahrscheinlich ehemals Email enthielt, umgeben. Diese Art von Schmuck sollte wohl die höfische Form der fein gearbeiteten Fibeln mit mittigem Cabochons und umgebenen Filigran- oder Wellenkränzen in ottonischer Zeit imitieren und diente wie alle zeitgenössischen Fibeln als rein dekorativer Gewandverschluss unter dem Kinn.
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