Kachelöfen entwickelten sich im Mittelalter aus einfachen Herden und Öfen und wurden im Laufe der Jahrhunderte immer weiter entwickelt. Um 1200 gehörten Kachelöfen bereits zum Standard in gehobenen städtischen Wohnhäusern. Die Kacheln wurden in die lehmverputzte Kuppel des Kachelofens eingelassen und vergrößerten so die Oberfläche der Ofenkuppeln und die Hitze des Feuers konnte besser an die Raumluft abgegeben werden. Die hier gezeigte Topfkachel war ein gängiger Kacheltyp im 12. und 13 Jahrhundert und sie waren die gestreckte Version des für diese Zeit typischen Kochtopfes, dem Kugeltopf.
In einer im 13. Jahrhundert verfüllten Grube wurden bei Ausgrabungen am St. Petri-Gemeindehaus zahlreiche Topfkacheln eines Kachelofens entdeckt, so dass der Kachelofen mindestens in der 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts in Betrieb war. Am Fundplatz stand seit etwa 1000 n. Chr. ein turmartiges Gebäude bei dem angenommen wird, dass es sich um die Pfalz der Kölner Erzbischöfe handelte. Nach einem Brand Mitte des 11. Jahrhunderts kam es Ende des 12. Jahrhunderts zu einer Umnutzung des Gebäudes als Hospital. In etwa diese Zeit fällt auch die Errichtung des Kachelofens, der dann im Laufe des 13. Jahrhunderts abgerissen oder ausgebessert wurde.
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