Das Gemälde „Der Kölner Erzbischof Maximilian Franz von Österreich“ von Clemens Wolter entstand als Pendant zu "Der Statthalter Vinzenz Rensing" und wurde 1927 im Auftrag des Vestischen Museums (heute RETRO STATION) erstellt. In den Erwerbungsakten wurde vermerkt, dass der Maler ein Werk aus Privatbesitz des damaligen Sanitätsrats Dr. Drecker kopieren sollte. Der Verbleib des Vorbilds lässt sich heute nicht mehr nachvollziehen – möglicherweise war auch dieses Gemälde bereits eine Kopie. Einen klaren Bezug liefert das Porträt in jedem Fall zu einem vergleichbaren Gemälde, das sich heute im StadtMuseum Bonn befindet. Dass das Gemälde aus dem Besitz des Sanitätsrats identisch mit dem Werk des Museums ist, erweist sich jedoch als ausgeschlossen, da das Bild der Stadt Bonn bereits 1786 als Schenkung zuging.
Das malerische Können Wolters zeigt sich insbesondere in der detailreichen Wiedergabe der unterschiedlichen Stoffe: Der weiche Hermelinpelz und die fein gearbeitete Spitze setzen einen interessanten optischen Kontrast zum dominierenden Rotton der erzbischöflichen Kleidung. Es lässt sich gut nachvollziehen, dass Wolters Werke auch aus solchen Gründen gefragt waren.
Das Gemälde wurde laut Erwerbungsbuch am 30. April 1927 aus dem Besitz des Malers für das Museum erworben.
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