Das von Clemens Wolter geschaffene Ölgemälde „Kaspar Kleinepötter in ‚Schulte Blaum‘“ ist das bisher einzig bekannte Bildnis, das einen Bezug auf die Kulissenmalerei des Künstlers herstellt. Es entstand 1924 oder 1925, was sich durch die Aufführungszeit des Bühnenstücks durch die Plattdeutsche Bühne nachvollziehen lässt. Die Rolle des Kaspar Kleinepötter wurde von einem Schauspieler übernommen, für den Clemens Wolter das Gemälde schuf. Der Anlass dafür lässt sich nicht mehr eindeutig klären, möglicherweise ging es um ein Jubiläum oder eine besondere Ehrung im Kontext der Plattdeutschen Bühne.
Die für die Darstellung gewählten Einzelmotive erscheinen häufig auch in den Kulissenstaffagen Wolters. Die Szenerie des Gemäldes ist überwiegend von Fachwerkbauten bestimmt, im Hintergrund erscheint ein Kirchturm. In der Mitte wird das Motiv durch einen Baum dominiert, unter dem ein Mann – offensichtlich Kaspar Kleinepötter – in der nächtlichen Dämmerung musiziert. Dies erzeugt eine sichtbare Reaktion: Über ihm wird aus einem Fenster ein Krug ausgeleert, der die Musik als unerwünscht deklariert. Zusätzlich belebendes Detail ist ein im Vordergrund vorbeilaufender Hund. Das Motiv wird am unteren Bildrand durch eine Inschrift auf einer weißen Banderole näher bezeichnet.
Es ist davon auszugehen, dass die von Wolter geschaffene Kulisse für das Bühnenstück ähnlich ausgesehen haben dürfte – auch für weitere Stücke der Plattdeutschen Bühne überliefern Fotos ähnliche Ansichten.
Das Gemälde gelangte im Juni 2020 als Schenkung eines Nachfahren des Schauspielers in die Sammlung der RETRO STATION.
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