Fragment; transparentes, leicht graustichiges Glas, viele kleine Blasen; Boden nicht erhalten, konische Gefäßform, Rand ausgestellt; mindestens 17 opakweiße Glasfäden in vertikaler Ausrichtung aufgeschmolzen, im Randbereich nach rechts drehend.
Becher mit Fadenauflage waren vor allem in den Niederlanden sehr beliebt, wo sie häufig nachgewiesen sind. Die mit vertikalen oder seitlich verdrehten opakweißen Fäden verzierten Gläser wurden mittels einer Form hergestellt. Die Glasfäden wurden senkrecht und in möglichst gleichem Abstand an die Innenwand der Form gestellt. Das farblose Glas wurde dort hineingeblasen und mit den nun anhaftenden Fäden wieder entnommen. Eine Drehung vor der Entnahme bewirkte einen schrägen Verlauf des Dekors. Durch das Abrollen auf einer Platte konnten die Fäden noch weiter in die Glasblase eingearbeitet werden. Die Streifenmusterung der Becher am Falkenhof ist an der Oberfläche noch zu ertasten.
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