Der österreichische Maler und Grafiker Karl Staudinger war ein Schüler Franz von Stucks und studierte zwischen 1892 und 1904 bei diesem an der Münchner Kunstakademie. Staudingers Gemälde zeigt eine sich ankleidende junge Dame, den modischen Hut vor dem Spiegel zurechtrückend. Die ungezwungene Szene im lichtdurchfluteten Raum, in dem sich die Konturen der Gegenstände aufzulösen scheinen, entstand während der Zeit, als der Künstler Mitglied der Dachauer Künstlerkolonie war. Von 1912 bis 1928 und erneut von 1933 bis 1937 leitete Staudinger die Industrieschule in Sonneberg/Thüringen und das ihr angegliederte Deutsche Spielzeugmuseum, danach war er als freischaffender Buchillustrator und Künstler tätig.
(Text: Gabrielle Koller)
de