Eine bekannte Münsteraner Kaufmannsfamilie betrieb Ende des 19. Jahrhunderts einen europaweiten Handel mit Lebensmitteln, vor allem mit Kaffee. In diesem Zusammenhang kam der Inhaber auch nach Sankt Petersburg, wo er sich um die russische Pferdezucht verdient gemacht hat. Nähere Einzelheiten sind leider nicht überliefert. Für seine Verdienste wurde ihm eine Dankes-Medaille aus massivem Silber verliehen. Sie hat einen Durchmesser von 8 cm und trägt auf der Rückseite das Emblem des Zaren Alexander II., mit einer kyrillischen Inschrift, die übersetzt lautet: "Für Beistand wie Verbesserung der Pferdezucht in Russland". Die fein gestochene Medaille zeigt auf der Vorderseite den gekrönten Doppeladler mit Zepter und Reichsapfel in den Klauen, auf den Flügeln und Brust die Wappen der damaligen Gouvernements: Moskau (Brustwappen), Kasanj, Polen, Taurien, Nowgorod, Astrachan, Sibirien, Georgien und Finnland. Das Westfälische Pferdemuseum hat die Medaille als Schenkung aus Privatbesitz erhalten. Sie ist ein schönes Beispiel für die weitreichenden Verbindungen der westfälischen Pferdefreunde im 19. Jahrhundert.
de