# Löscheimer aus der Nahmer
[Stadtmuseum Hagen](https://westfalen.museum-digital.de/institution/15)
Sammlung: [[Hagener Stücke]. 111 Objekte aus dem Stadtmuseum](https://westfalen.museum-digital.de/collection/227)
Inventarnummer: 2017/37
Beschreibung
Im Mittelalter und in der Neuzeit kam es in Hagen und in den benachbarten Städten immer wieder zu verheerenden Feuersbrünsten. Ihnen fielen oft hunderte Häuser zum Opfer. Es gab Tote, Verletzte und den Verlust von Vermögen und Sachwerten. 1699 brannte ein Teil des damaligen Dorfes Hagen nieder. 1729 und 1821 wurden die Adelssitze Dahl und Herbeck ein Raub der Flammen. Am 6. September 1724 zerstörte eine Feuersbrunst 85 der 131 Gebäude im Flecken Hagen. Der Wiederaufbau wurde durch die Regierung koordiniert und unterstützt. Beim Neubau von Gebäuden gab es strenge Auflagen für den Brandschutz. So durften statt Holzschindeln und Strohdächer nur noch gebrannte Dachziegel verwendet werden.
Im 18. Jahrhundert wurden die ersten Feuerversicherungen, wie 1767 das Feuer-Sozietäts-Reglement für die Grafschaft Mark, angeboten. Um die Bevölkerung in den Städten und auf dem Land vor Bränden zu schützen, erließen die Kommunen und Regierungen eigene Brand-Ordnungen. Bereits im frühen 19. Jahrhundert ist für Hagen und die Gemeinden der Umgebung die Anschaffung von Feuerspritzen belegt. Damals bildeten sich auch die ersten Bürger-Feuerwehren. Sie waren die Vorläufer der Freiwilligen Feuerwehren. Seit 1913 besitzt Hagen eine städtische Berufsfeuerwehr.
Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts gehörten Löscheimer zu jedem vorschriftsmäßig geführten Haushalt. Ihr einwandfreier Zustand wurde durch behördliche Visitationen sichergestellt. Die Aufschrift – hier: „Fr. Hagemann. Nahmer“ (Hohenlimburg) – diente der Identifizierung nach einem Einsatz. Bei einem Brand gingen oft dutzende Löscheimer von Hand zu Hand.
Es gab Löscheimer aus Leder und Holz, die innen mit Teer wasserdicht gemacht waren, sowie aus Segeltuch. Die aus Tuch hergestellten Löscheimer waren preisgünstiger und leichter. Allerdings zeigten sie sich weniger belastbar, blieben nicht immer dicht und verschlissen nach kurzer Zeit. Das Stadtmuseum verwahrt mehrere Löscheimer, sie bestehen ausnahmslos aus Leder.
André Streich
Quelle: StadtA Hagen, Best. Feuerwehr.
Material/Technik
Leder & Stoff & Holz & Teer
Maße
H 35 cm; max. D 21 cm
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- Hergestellt ...
+ wann: 1825 [circa]
## Bezug zu Orten oder Plätzen
- [Hohenlimburg](https://westfalen.museum-digital.de/oak?ort_id=18553)
## Literatur
- Blank, Ralf; Freiesleben, Dietmar (Hrsg.) (2017): [Hagener Stücke]. 111 Objekte aus dem Stadtmuseum. Essen, S. 106f
- Höher, Peter (Bearb.); Westfälisches Museumsamt (Hrsg.) (1990): Feuer! Stadtbrand in Westfalen. Münster
- Kaldewei, Gerhard (1984): Feuerwehren und Brandschutz in der Stadt. Unterricht in westfälischen Museen 15. Münster
- Langner, Martin (1996): „Feuer schwarz“. Eine deutsche Feuerwehrgeschichte am Beispiel Heidelbergs. Heidelberg
## Schlagworte
- [Brandbekämpfung](https://westfalen.museum-digital.de/tag/5439)
- [Brandschutz](https://westfalen.museum-digital.de/tag/2279)
- [Feuerlöscheimer](https://westfalen.museum-digital.de/tag/10681)
- [Feuerlöschgerät](https://westfalen.museum-digital.de/tag/4563)
- [Feuerwehr](https://westfalen.museum-digital.de/tag/1024)
- [Löscheimer](https://westfalen.museum-digital.de/tag/1025)
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Stand der Information: 2023-09-30 21:30:37
[CC BY-NC-SA @ Stadtmuseum Hagen](https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/)
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