Johann Friedrich wurde 1750 als Sohn des Elseyer Stiftspredigers und Pfarrers Heinrich Friedrich Möller (*1716, †1805) geboren. Seine Mutter Anna Gertrud (*1714, †1790) war eine Tochter von Johann Caspar II. Harkort. Neben zwei bereits im Kindesalter verstorbenen Brüdern hatte Johann Friedrich eine sechs Jahre jüngere Schwester. Bis zu ihrem Tod 1798 führte sie den gemeinsamen Haushalt von Vater und Bruder. Nach Abschluss des Studiums der Theologie von 1770 bis 1774 in Halle unterstützte Johann Friedrich seinen Vater bei den Amtsgeschäften. 1793 wurde er als Prediger des adeligen Damenstifts in Elsey in der Grafschaft Limburg und Pfarrer der dortigen evangelisch-lutherischen Gemeinde eingeführt. Der Vater und noch mehr der Sohn blieben über die Familie Harkort dem märkischen Bürgertum verbunden.
Zum Königsbesuch im Juni 1788 in der Grafschaft Mark erstellte Johann Friedrich Möller unter dem Titel „Die westphälische Mark“ eine erste, viel beachtete Schrift. Sie wurde König Friedrich Wilhelm II. in Hagen übergeben und enthielt eine Beschreibung der Region. Als Vertreter der Aufklärung entfaltete Möller bis zu seinem Tod 1807 eine rege schriftstellerische Tätigkeit. Neben Beiträgen zu aktuellen politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Problemen, darunter auch zur Kriminalität und Strafverfolgung, griff er vor allem historische Themen auf. 1801/02 veröffentlichte er im „Westphälischen Anzeiger“ die ersten fundierten Beschreibungen von Fossilien und archäologischen Funden in der Region. Möller entwarf bereits erste Vorschläge für einen Schutz dieser Bodendenkmäler. Sein Werk weist ihn als einen der wichtigsten Wegbereiter für die systematische Erforschung der Westfälischen Landesgeschichte aus.
Weit über die Grenzen der Grafschaften Mark und Limburg bekannt wurde Johann Friedrich Möller schon zu Lebzeiten. Dafür sorgten seine im Frühjahr 1806 im Auftrag der Hagener Deputierten des Kreises Wetter verfassten zwei Bittschriften an den preußischen König Friedrich Wilhelm III. Möller wandte sich in der politisch äußerst angespannten Zeit gegen die Abtretung der Westprovinzen an Frankreich. Geholfen hat es nicht. Als Möller am 2. Dezember 1807 verstarb, hatten sich die Landkarten des Rheinlands und Westfalens längst verändert. Noch vor dem Ende der Befreiungskriege wurde ihm im Mai 1814 in Limburg wegen seiner „patriotischen Tat“ ein Denkmal gesetzt.
Ralf Blank
Quellen: StadtA Hagen, Best. Harkort; Best. Stift Elsey.
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