Bislang einziges sicher identifizierbares Werk des Antwerpener Malers, über dessen Leben und Schaffen wenig bekannt ist. 1605 wurde Christiaensens Meister der Lukasgilde, zwischen 1606 und 1623/24 meldete er mehrfach Lehrjungen an. Aus der Ehe mit Johanna Schenckels († 1620) gingen drei Kinder hervor, darunter Dominicus, der 1628 in Valenciennes als Maler belegt ist.
Durch die Vorhalle einer spätgotischen Architektur fällt der Blick auf eine Allee, links schließt sich ein zweigeschossiger Palast mit Turm an. Auf dem Platz im Vordergrund haben sich vornehm gekleidete Männer und Frauen versammelt. Die Darstellung steht in der Tradition gemalter Phantasiearchitekturen von Hans Vredeman de Vries (1526 - 1609), kommt jedoch ohne die schwere ornamentale Pracht der Werke des Antwerpener Malers aus und wandelt geläufige Kompositionsschemata - ein Platz mit Loggia auf der linken Seite - geringfügig ab. Die über dem Bogen der gotischen Halle angebrachte Inschrift OMNIA DEO FORTVNÆ NIHIL ermahnt zu einem gottgefälligen Leben und verweist auf die trügerische Rolle des Schicksals im göttlichen Heilsplan.
Bez. unten in der Mitte auf den Stufen: D. Christiaensens
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