Zu Beginn der Befreiungskriege 1813 rief Prinzessin Marianne von Preußen die Frauen auf, ihren Goldschmuck zum "Wohle des Vaterlandes" zu spenden. Viele folgten dem Ruf und ließen sich gemäß der Devise "Gold gab ich für Eisen" Ersatzschmuck anfertigen. Aus diesem patriotischen Akt entwickelte sich von Preußen aus eine Mode, die noch jahrzehntelang nach den napoleonischen Kriege Gültigkeit hatte.
Die Königliche Eisengießerei Berlin war aufgrund zahlreicher Entwürfe von namhaften Künstlern wie Karl Friedrich Schinkel (1781-1841) und einer überlegenen Gusstechnik in der Herstellung dieses Schmucks führend. Keine andere Eisengießerei schaffte solche filigranen Meisterwerke. So erlangte das "Berliner Eisen" weltweite Berühmtheit.
Auch der Eisenschmuck war selbstverständlich von modischen Strömungen beeinflusst. Das hier vorliegende Armband wurde im Stil der Neo-Gotik gefertigt. Es ist verziert mit Dreipass, gotischen Krabben und ornamentalen Rosetten. Die Schließe in Form eines Rundmedaillons zeigt Johannes den Täufer.
Zu Beginn des ersten Weltkrieges gab man erneut "Gold für Eisen". Ein Wiederaufleben des Eisenschmuckes kam jedoch nicht zustande. C.M.