Die unter dem Kreuz niedersinkende Maria wird von Johannes gestützt. Rechts hinter Maria steht eine weitere Marienfigur mit klagend erhobenen Händen. Am rechten Bildrand kniet Maria Magdalena, die sich der Muttergottes mitfühlend zuwendet.
Die Tafel ist ein Fragment aus einer Kreuzigungsszene, die als Mittelbild eines Altaraufsatzes der Liesborner Kirche diente. Über den ursprünglichen Aufstellungsort dieses Retabels ist nichts bekannt.
Die malerische Durcharbeitung, die insbesondere an der Beseeltheit und geradezu feinmalerischen Behandlung der Gesichter zu erkennen ist, aber auch an Details wie der Transparenz des Schleiers der Maria Magdalena sichtbar wird, legt die Annahme nah, das Fragment als eigenhändige Arbeit des Meisters von Liesborn anzusehen.
Das Gemälde ist durch restauratorische Eingriffe stark überarbeitet worden. So ist z.B. der Goldgrund erst im 19. Jahrhundert aufgebracht worden.