Ein Bettstein diente als Wärmespeicher um Betten zu erwärmen. Man erhitze ihn auf einm Ofen oder Feuer und legte ihn ins Bett. Aus der Art des Bettsteines konnte man häufig auf den sozialen Status des Besitzers schließen: Arme Leute begnügten sich mit einem Ziegelstein oder einem Flussstein, der nach dem Erhitzen in ein Tuch oder Fell eingeschlagen wurde; manchmal benutzte man auch eine sandgefüllte Wasserflasche aus Ton. Wohlhabende Leute hingegen leisteten sich ab dem 16. Jahrhundert fein geschliffene Bettsteine aus Serpentin, einem wertvollen Mineral, das auch heute noch im Raum Zöplitz / Sachsen abgebaut wird.
Der Stein wurde wohl mit Hilfe von Schamotte oder Zement in einer Form gegossen. Die ovale Oberfläche und der Seitenrand sind geschliffen und poliert und haben eine marmorartige Struktur. Die untere Fläche ist etwas rauer, wohl um ein Verrutschen unter der Bettdecke zu verhindern.