Dieser Abguss einer Kalksteinskulptur, welche im Jahr 1965 in der nördlichen Kommagene im Dorf Kilisik entdeckt wurde, kann über Vergleichsfunde in die akeramische Jungsteinzeit (9500-6900 v. Chr.) eingeordnet werden. Während einer Ausgrabung Friedrich Karl Dörners in Arsameia am Nymphaios, machten seine Teammitglieder Bettina Baronesse von Freytag gen. Löringhoff und Elmar Schwertheim einen Ausflug zum Dorf Kilisik. Dort trafen sie auf einen Bauern, der die Skulptur nördlich des Dorfes gefunden hatte und kauften ihm diese ab und übergaben sie dem Museum von Adıyaman.
Die Skulptur gehört zu einer Reihe menschartiger Darstellungen, die im östlichen Anatolien in der Jungsteinzeit auftreten. Diese fällt mit ihren 80 cm eher kleiner aus als die anderen monumentalen T-Pfeilerstelen, die eine Höhe von über 3 m erreichen können, jedoch fallen ähnliche Gestaltungsmerkmale auf. Der lang gezogene Gesichtsschädel wächst aus dem hinteren Teil des T-Kopfes heraus, wobei auch vorne im Gesicht keine Angabe der Stirnpartie durch die lange Nase zu finden ist. Unterhalb des Kopfteiles sitzen die angewinkelten Arme an, wo die Hände an der Vorderseite übergreifen und den Kopf einer kleineren menschlichen Gestalt anfassen. Während der linke Arm der Gestalt parallel zum Körper herabhängt, ist der rechte leicht angewinkelt und greift in Höhe des Geschlechts. Weiterhin unklar ist die Funktion der kreisrunden Eintiefung, da nicht sicher ist, dass sie eine spätere Veränderung des Objektes darstellt. Der zapfenförmige Fuß am untersten Ende der Skulptur, welcher zur Verankerung und Befestigung diente, ist abgebrochen.
(Autorin: Jana Schröder, Ostendorf-Gymnasium, Lippstadt, EF)