Riemenzungen waren am Riemenende angebracht, um ein Zusammenrollen des Leders zu verhindern und damit das Durchziehen durch die Schnalle zu erleichtern. Außerdem ließen sie das Riemenende aufgrund ihres Gewichtes gerade nach unten hängen. Riemenzungen tauchten erstmals in der Eisenzeit auf, wurden aber vor allem ab dem 6. Jahrhundert n. Chr. vermehrt getragen und dienten nun auch als dekorative Ausstattung. Neben Gürteln besaßen auch Schuh- und Wadenbindengarnituren solche Endbeschläge, die zumeist zierlich ausgearbeitet waren. Auch kamen sie am Schwertgurt oder am Pferdegeschirr vor.
Unsere Riemenzunge ist von rechteckiger Form mit gerundetem Ende. Zwei Nieten sicherten den Beschlag am Leder. Mit nur einer eingravierten Rille auf der Oberseite versehen, ist sie von sehr schlichter Form.