Der rechts von einer Wolkenbank herabschwebende Erzengel Gabriel unterrichtet Maria über ihre jungfräuliche Empfängnis des Gottessohnes. Maria, die das lesen unterbrochen hat, blickt hingebungsvoll. Der Engel zeigt auf das herabschwebende Christuskind, das zur Prophezeiung seines Martyriums ein Kreuz trägt. Im Bogenfeld des Gemäldes befinden sich der Heilige Geist in Gestalt einer Taube und Gottvater. Der Maler wählte klare, helle Farben für die Figuren und braun-graue Töne für den Hintergrund und den unteren Bildabschnitt. Die Datierung erfolgte durch stilistische Merkmale: Die verhaltenen Gesten und die lasierenden Weiß- und Rottöne.
Das Bild stammt aus der 1680 erbauten, dem Heiligen Georg geweihten, Vasbachkapelle in Kirchhundem. Es wurde von Johann Georg Rudolphi gemalt. Der bedeutende Maler des Barock wurde 1633 in Brakel geboren. Er hat vor allem im Fürstbistum Paderborn künstlerisch gearbeitet, wo er im Auftrag des Erzbischofs Ferdinand II. zahlreiche Gemälde und Graphiken schuf. Rudolphi starb 1693 in Brakel.