Das Glücksrad ist ein dem Roulette ähnlich Glücksspiel und auch als Kinderspielzeug weit verbreitet.
Dieses Kinderspielzeug ist ein Notbehelf aus Teilen der Rüstungskonversion zum Ende bzw. nach dem 2. Weltkrieg gefertigt. Der Stand wurde aus einer nicht näher definierbaren ballistischen Haube gefertigt, das Rad aus dem Aluminium-Siebdeckel eines Gasmaskenfilters der Wehrmacht. Es handelt sich dabei offensichtlich um einen S-Filter der Firma Auer vom Typ FE 37 (Filtereinsatz 1937) der im Durchmesser wesentlich kleiner war als der typischer Filter einer Volksgasmaske. Die Metallstifte sowie der Stopper wurden aus verschiedenen Metalldrähten und Stücken gefertigt.
Die Gewinn-Symbole sind auf einem stärkeren Papier / einer dünnen Pappe gedruckt und auf das Rad aufgeklebt.
Das Stück belegt die aus der Not geborene Ideenvielfalt der Zeit nach dem Kriegsende. Die aus der Materialknappheit resultierende Notwendigkeit erforderte es, neben Dingen des alltäglichen Bedarfs, selbst Kinderspielzeuge auf einfachste Art und Weise aus dem zahlreich vorhandenen Rüstungsmaterial zu fertigen.
Das vorliegende Objekt dürfte um 1945 gefertigt sein, ein Hersteller lässt sich nicht zuordnen. Vergleichbare Stücke sind angeblich in Lüdenscheid / Westfalen gefertigt worden, nachdem die lokale Metall- und Rüstungsindustrie nach neuen Absatzmärkten suchte und damit zumindest eine grundlegend funktionierende Produktion sicherstellen konnte.