Hochrechteckige, flache Schiefertafel, die in einen Eichenholzrahmen eingefasst ist. Auf der Vorderseite der Tafel befinden sich in den Ecken jeweils ein eingearbeitetes Kreuz. Um ein fünftes, mittiges Kreuz sind zwei Spruchbänder angeordnet. Sie tragen die Inschrift: „pro Hemmerde / in Honorem S. Anna“. Demnach war der Altar der Heiligen Anna geweiht. Ob mit dem Stifter „Hemmerde“ der gleichnamige Ort gemeint ist, ist nicht überliefert. Am unteren Rand befindet sich ein weiteres Spruchband mit der Jahreszahl „1716“.
Anders als bei steinernen Altären musste in Altäre aus Holz ein Altarstein mit Reliquien eingesetzt werden. Als tragbares Reliquiar bestanden Altasteine in der Regel aus einer Natursteinplatte, die vom Bischof geweiht und an den fünf vorgesehenen, mit einem Kreuz gravierten Stellen, mit Chrisam gesalbt und in die ein Behälter mit Reliquien, das „Sepulchrum“ eingesetzt wurde. Der vorliegende Tragealtar wurde im Bestand der einstigen Anstaltskirche St. Elisabeth aufgefunden. Über den ursprünglichen Gebrauch können nur Vermutungen angestellt werden.
[ES]