Über einem seitlich geschweiften Sechspassfuß erhebt sich ein schlanker sechseckiger Schaft, der in der Mitte durch einen flachrunden Nodus mit der Aufschrift IHESVS und oben durch eine flache sechseckige Platte gegliedert wird. Darauf ruht ein gotischer Architekturaufbau. In der Mitte befindet sich der Kristallzylinder des Expositoriums mit einer Lunula, einem sichelförmigen Halter für die Hostie. Er wird von zwei Engeln sowie Maria und Johannes, die als getriebene Figuren gearbeitet sind, flankiert. Sie stehen auf schlanken Säulchen in einem Strebesystem mit Fialen. Die Monstranz wird von einem Turm bekrönt, in dem Christus als Schmerzensmann steht und seine Seitenwunde vorzeigt.
Seit Einführung des Fronleichnamsfestes im Jahre 1264 erfreuten sich Monstranzen, die als eucharistische Schaugefäße dienen, wachsender Beliebtheit. Ihr ikonografisches Programm bezieht sich auf die Wandlung von Brot und Wein in Fleisch und Blut Christi während der Eucharistie. Anstelle des Gekreuzigten erscheint hier zwischen Maria und Johannes die Hostie. Die Verwandlung der Hostie in den realen Leib Christi wird zudem durch den Schmerzensmann versinnbildlicht.