Auf diesem typischen Familienporträt aus dem Biedermeier sitzt eine Familie in trauter Eintracht zusammen an einem Tisch. Man geht seinen Beschäftigungen nach. Der Sohn zeichnet, die Mutter hütet den jüngsten Sohn. Die älteste Tochter blättert in einer Zeichenmappe. Die friedliche Stimmung vermittelt das Idyll der heilen Familie: Die vermeintlich heile Welt des Biedermeiers.
Bei der dargestellten Familie handelt es sich um Nachfahren des Künstlers Daniel Chodowiecki. Seine Büste ist rechts im Hintergrund zu erkennen. Die Harfe links im Raum gehörte der Großmutter. So wird die Familie sinnbildlich von ihren Ahnen eingerahmt.
Es sind noch mehr Attribute versteckt, die dem Betrachter etwas über die Familie verraten. Der Vater hält eine Zeichnung seiner Heimat in den Händen. Er stammte aus Neuchatel in der Schweiz, das auch im Hintergrund zu sehen ist. Der zeichnende Sohn ist Emil du Bois-Reymond, der spätere Rektor der Humboldt-Universität in Berlin.
Die Malerin des Bildes, Louise Henry, war ebenfalls eine Nachfahrin Daniel Chodowieckis. Sie wurde 1833 als einzige Frau Mitglied der Berliner Akademie der Künste. C.M.