Die Studie zeigt die Tochter des Künstlers im Alter von etwa 12 Jahren mit hochgestecktem Haar und jugendlichen Korkenzieherlocken. Sie entstammte einer vorehelichen Liebesbeziehung und wurde von Franz von Stuck und seiner Ehefrau 1904 adoptiert. Das Porträt berührt den Betrachter durch den kindlich-offenen Blick des jungen Mädchens. Es thematisiert aber auch den bereits sichtbaren Übergang vom Kind zur jungen Frau, wofür der leicht geöffnete Mund und die roten Lippen stehen. So sehr das Bild ein persönliches Porträt der Tochter Franz von Stucks ist, so lässt es sich doch auch im Rahmen des Gesamtwerks des Künstlers betrachten, in dem es generell um Schönheit und erotische Ausstrahlung geht.
(Text: Gabrielle Koller)