Röntgengerät für Kunden in Schuhgeschäften, um die Lage und Größe des Fußes im Schuh bildlich darzustellen.
Die in den Schuhgeschäften eingesetzten Pedoskope dienten der Verkaufsförderung insbesondere mit Blick auf den Schuhkauf für Kinder. Die Geräte waren deshalb zumeist mit drei Okularen ausgestattet, sodass Eltern und Verkaufspersonal gleichzeitig mit dem Kind den Sitz der Schuhe überprüfen konnten. Für die durch den Einsatz dieser Geräte zu garantierende Passgenauigkeit wurde zum einen mit Gesundheitsargumenten geworben. Zum anderen war es in Zeiten wirtschaftlicher Notlagen für viele Eltern wichtig, sicherzustellen, dass die für ihre Kinder gekauften Schuhe passten. Zum Teil warben Schuhgeschäfte auch damit, dass man kostenlos überprüfen könne, ob getragene Schuhe noch passen. Die Kunden und das Verkaufspersonal waren dabei unkontrolliert der Röntgenstrahlung ausgesetzt.
Die Geräte standen bis in die 1960er Jahre in den Schuhgeschäften, obwohl schon sehr früh nach der Entdeckung der Röntgenstrahlen medizinische Erkenntnisse über die gesundheitlichen Gefahren vorlagen und der Einsatz von Pedoskopen in Fachkreisen kritisiert wurde. Eine regionale Studie der Gewerbeaufsicht in Detroit ergab 1948, dass die Geräte 30–40 R/min (in aktuellen Einheiten 4–6 mGy/s) abgaben. Die tägliche Dosis der Mitarbeiter über Streustrahlung wurde auf 0,1 R (0,9 mGy) geschätzt. Andere Untersuchungen ergaben noch höhere Dosen, insbesondere gefährlich für langjährige Schuhverkäufer. Ein Fall einer schweren Verbrennung und Amputation bei einer Schuhvorführerin wurde 1950 veröffentlicht. 1946 begrenzte die American Standards Association in ihren Sicherheitsrichtlinien die Strahlendosis der Pedoskope, und etwa gleichzeitig warnten auch amerikanische medizinische Fachgesellschaften und Gesundheitsbehörden. Betriebsverbote folgten allerdings erst deutlich später, in Deutschland mit der Röntgenverordnung 1973. In der Schweiz war ein Gerät sogar noch 1989 in Betrieb.[https://de.wikipedia.org/wiki/Pedoskop]
Schenkung des Schuhhauses Rottmann in Burgsteinfurt