Bergbierkanne aus Kupfer mit Inschrift "Der Knappschaft der Königl. Steinkohlenwerke im Plauenschen Grunde 1845".
Das bauchige, an eine große Kaffeekanne erinnernde Gefäß diente der Knappschaft bei Festlichkeiten als so
genannte Bergbierkanne, d. h. man verteilte bei besonderen Anlässen zur Steigerung des Gemeinschaftsgefühls
und des Corpsgeistes Bier an die Teilnehmer. Beachtenswert ist die Form der Bergbierkanne: Sie besitzt einen
halsförmigen Ausguss sowie zwei Tragemöglichkeiten: einmal einen Randhenkel mit Daumenrast zum Öffnen des Deckels, zum anderen einen Tragegriff an der runden Kannenöffnung. Damit entspricht diese sächsische Kanne durchaus nicht dem Typus der kostbaren Oberharzer Bergkannen, sondern ist vielmehr als Transportgefäß für Getränke aufzufassen. Dementsprechend wurde die Kanne auch nicht in Silber oder Zinn, sondern in Kupfer
hergestellt. Die Inschrift ("Der Knappschaft der Königl. Steinkohlenwerke im Plauenschen Grunde 1845") deutet
darauf hin, dass die Kanne als ein Geschenk des Unternehmers (?) bzw. der Gewerken anzusehen ist.
Dennoch ist diese Bergkanne auch sichtbares Dokument für die Weiterführung und Übernahme althergebrachter und gewohnter Gebräuche, wie sie allen Erzrevieren eigen waren.