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Person/InstitutionRudolf Mayer (Medailleur) (1846-1916)x
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Pokal für Robert Müser (1849-1927) von der Harpener Bergbau Aktien-Gesellschaft, Dortmund

Deutsches Bergbau-Museum Bochum – Leibniz-Forschungsmuseum für Georessourcen Museale Sammlungen [030001735001]
https://www.montandok.de/bild_start.fau?prj=montandok&dm=Montanhistorisches+Dokumentationszentrum&zeig=56065&rpos=1 (Deutsches Bergbau-Museum Bochum, Montanhistorisches Dokumentationszentrum CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Deutsches Bergbau-Museum Bochum, Montanhistorisches Dokumentationszentrum / Deutsches Bergbau-Museum Bochum, Montanhistorisches Dokumentationszentrum (CC BY-NC-SA)
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Beschreibung

Der reich verzierte Pokal entwickelt sich über einem gewölbten Fuß, der am unteren Ende mit einer reichen Profilierung und einem aufgesetzten tordierten Ring geschmückt ist. Der Ansatz der Kuppa wird durch ein gegossenes Rankenwerk mit Blättern und sechs Blüten quasi versteckt: Die Blüten sind kraftvoll und fleischig gegeben, die Blätter rollen sich ein und zeigen die faserigen Rippenbestandteile.

Die schlanke Kuppa entwickelt sich trichterförmig und ist durch Blatt- und Blütenranken in vier Relieffelder unterteilt. Die beiden senkrechten Trennfriese bestehen aus dreiblättrigen Blüten, die krabbenartig an ein tordiertes Ringglied angesetzt worden sind. Ähnlich architektonisch anmutende Schmuckformen grenzen die Relieffelder in waagerechter Richtung aus. Zwischen den beiden unteren und den beiden oberen Feldern ist wiederum ein aufgesetztes, kräftig vorspringendes Blatt- und Blütenrankenwerk angebracht, das oben und unten von zwei tordierten Ringen begleitet wird. Den oberen Abschluss der Kuppa markiert ein kräftiger, starker, gedrehter Reif, an dem insgesamt sechs Wappenschilde mit eingravierten Zechennamen hängen. Ein glatter, schmaler Randstreifen trägt den Oberharzer Bergmannsreim. Ein schmaler profilierter Rand schließt die Kuppa nach oben hin ab.

Die beiden oberen Relieffelder zeigen je einen Kranz aus Eichenlaub bzw. aus Tannenzweigen mit -zapfen. Auf der Rückseite Zweige, am unteren Feldende vom Bergbauemblem "Schlägel und Eisen" überdeckt.


Die beiden unteren Reliefflächen zeigen Zwerge in Bergmannstracht bei der Arbeit
unter Tage. Auf dem einen Feld sind drei mit Zipfelmütze, Puffjacke, Kniehosen, -strümpfen und Schuhen bekleidete Gnome in einer Weitung zu erkennen: Sie arbeiten im Schein einer an der Firste hängenden Öllampe, die die Gestalt eines Frosches besitzt. Ein Zwerg steht aufrecht da und balanciert auf beiden Händen eine mit Haufwerk gefüllte Mulde auf dem Kopf. Im Gürtel steckt ein schwerer Schlägel. Neben und hinter ihm eilt ein weiterer Zwerg nach rückwärts; er hat einen gefüllten, schweren Sack geschultert, während der dritte Gnom in dieser Szene sich hingekniet hat und den Stoß mit Hilfe einer Freiberger Blende auf Erze untersucht. Er trägt im Gürtel ebenfalls einen schweren Schlägel.


Die gegenüberliegende Reliefszene spielt ebenfalls in einer Weitung. Zwei in Tracht gehüllte Zwerge stehen aufrecht auf Felsbrocken, die ungeordnet die Sohle bedecken. Beide halten langhelmige Keilhauen. Einer ist gerade dabei, die Keilhaue in die Ortsbrust zu stoßen, der andere betrachtet diese Aktion und hat seine Keilhaue gegen die Schulter gelehnt. Der dritte Zwerg, der mit einem Leder bekleidet ist, trägt eine gefüllte Mulde vor dem Leib und balanciert diese über den brockigen Untergrund. Er bewegt sich nach rechts.




Der gewölbte Deckel des Pokals weist sechs Buckel auf. Ein mit Blütenkrabben, tordierten Reifen und einem Dreipaßfries verzierter Rand am unteren Deckelende verdeckt die Anschlussstelle zwischen Deckel und Kuppa. Sechs sonnenblumenartige Blüten mit Blättern sind in den Buckelzwickeln befestigt. Den Griff mit dem doppelten Nodus markiert eine 9,6 cm hohe, silberne Bergmannsfigur, die im Kontrapost stehend eine Erzstufe in der linken Hand betrachtet. Das linke Bein ist angewinkelt und auf eine leichte Geländeerhöhung aufgesetzt, eine Keilhaue liegt zwischen den Füßen, der Helm wird von der rechten Hand gefasst. Der in Tracht gekleidete Bergmann trägt am Schachthut das Bergbauemblem Schlägel und Eisen und am Gürtel einen Ölfrosch. Die Figur ist eine Reminiszenz an die Bergmannsfigur des Bildhauers Friedrich Reusch auf der Siegener Siegbrücke.

Beschriftung/Aufschrift

Auf einem Randstreifen der Kuppa der Oberharzer Bergmannsreim: "Es grüne die Tanne - Es wachse das Erz - Gott schenke uns allen - ein fröhliches Herz".
Im umschlossenen Binnenfeld des Eichenlaubkranzes liest man die Eintragung "s/l [= seinem lieben] Robert Mueser Louis Bruegmann", darunter auf einem Schriftband "Glückauf!" Auf der Rückseite ist innerhalb der Tannenzweige eingetragen: "Harpener Bergbau Actien-Gesellschaft 1876-1901".

Die sechs Wappenschilde tragen Namen der Schachtanlagen der Harpener Bergbau AG: "Heinrich Gustav / Amalia / Prinz v. Preussen / Caroline", "Hugo I / Hugo II / Hugo III", "von der Heydt / Julia / Recklinghausen I / Recklinghausen II", "Courl / Scharnhorst", "Gneisenau / Preussen I / Preussen II" und "Neu Iserlohn I / Neu Iserlohn II / Vollmond".

Der Deckelpokal weist am Fuß drei Stempelmarken auf ("Schwartzkopf"", "848" und eine unleserliche Marke).

Material/Technik

848er Silber, Gold * getrieben, gegossen, graviert, vergoldet

Maße

Höhe
416 mm
Durchmesser
132 mm
Deutsches Bergbau-Museum Bochum – Leibniz-Forschungsmuseum für Georessourcen

Objekt aus: Deutsches Bergbau-Museum Bochum – Leibniz-Forschungsmuseum für Georessourcen

Das Deutsche Bergbau-Museum Bochum – gegründet 1930 – ist eines von acht Forschungsmuseen der Leibniz-Gemeinschaft. Erforscht, vermittelt und bewahrt...

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