Hinter Glas gerahmte Chromolithographie in einem schwarzen Schellackrahmen mit goldener Leiste. Zu sehen ist ein Engel, der in einer Felsenlandschaft einen Jungen mit Wanderstab und Umhängetasche, auf einem Steg über einen reißenden Fluss führt. Am Flussufer ist am Boden eine Schlange zu sehen. Der linke, obere Bildrand gibt den Blick auf eine Kirche oder Kapelle frei.
Bei dem Motiv handelt sich um eine sogenannte "Schutzengeldarstellung", nach einer Vorlage des aus dem Schwarzwald stammenden Malers Fridolin Leiber. Das Bildthema erlebte seine Hochblüte in der Kunst des 19. Jahrhunderts. Vor allem bei den späten Nazarenern wurde es sehr beliebt und von dort in die religiöse Salonmalerei übernommen. Die Bildgattung der in christlichen Haushalten beliebten Schutzengelbilder verbreitete sich seit den 1880er Jahren vor allem in der Öldruckfabrikation.
[Emil Schoppmann]