Es handelt sich um einen Kupferstich mit einem Portrait des Kölner Kurfürsten und Erzbischofs Gebhard Truchseß von Waldburg-Trauchburg (* 1547 in Heiligenberg, † 1601 in Straßburg). Das Brustbild des Erzbischofs befindet sich in einem kreisrundem Feld. Er trägt ein Barett und eine Halskrause. Der Körper ist leicht nach rechts gewandt.
Das kreisrunde Feld hat folgende Umschrift: "GEBHARDVS DEI GRATIA ARCHIEPISCOPVS COLONIEN: [...]". Entstanden ist die Darstellung vermutlich nach der Wahl Gebhards zum Erzbischof im Dezember 1577. Am unteren Bildrand befindet sich ein handschriftlich eingetragener, kurzer Abriss seiner Vita. Er stammt aus der Zeit nach 1588.
Auffällig ist, dass es sehr ähnliche Kupferstiche gibt, auf denen der Kurfürst kein Barrett trägt und auch der Schattenwurf in der vorliegenden Darstellung kein Barett zeigt. So ergibt sich die Frage nach dessen Bedeutung. Es könnte mit seinem Bekenntnis zur Reformation 1582 zusammenhängen.
Seine reforatorischen Bestrebungen, die in den Kölnischen oder Truchsessischen Kriege (1583–1588) führten, hatten in Geseke zahlreiche Sympathisanten. So soll am Westtor eine Inschrift gestanden haben, dass wenn der Kurfürst sich nirgens verbergen könne, diese Stadt ihm Zuflucht sein würde (siehe P. Johanek).
Das nahezu qaudratische Blatt eine Größe von 12,5 x 14,5 cm und befindet sich in einem modernen Rahmen.