Am 30. August 1907 entdeckten Arbeiter in der Dortmunder Ritterstraße einen der größten Funde spätrömischer Münzen auf deutschem Boden. In 90 cm Tiefe fanden sie ein kleines grauweißes Gefäß mit Henkel, um das drei goldene Halsreifen gelegt waren, und daneben 444 Goldmünzen, sog. Solidi sowie Bruchstücke von 16 Silbermünzen.
Die älteste Münze stammt aus dem Jahre 335, also aus der Regierungszeit Constantins des Großen (306-337), die jüngste aus der Zeit des Gallischen Gegenkaisers Constantin III. zwischen 407 und 411. Daraus ergibt sich, dass der Schatz nicht vor 407 n. Chr. vergraben worden ist. Seiner Zusammensetzung nach wurde er in der römischen Provinz Gallien gesammelt, aber im Gebiet des freien Germaniens vergraben. Schwerpunkte des Schatzes sind Münzen aus der Zeit um 370/360 und solche aus der Zeit um 410. Möglicherweise hat er einem germanischen Soldaten gehört, der längere Zeit in der römischen Gallienarmee gedient hatte, und die Münzen nach seiner Militärzeit nach Dortmund, gebracht hat. Bevor der Schatz vergraben wurde kamen noch die goldenen Halsreifen und die Silbermünzen hinzu.
C. A.