Bei diesem Exponat handelt es sich um eine Charossetgefäß in Form einer Schubkarre. Die Karre ist aus Silber gefertigt, mit einem Aufsatz aus Glas. Darauf ist noch eine hebräische Aufschrift „Pessach“ zu erkennen. Ein Beschauzeichen weist auf die Fertigung in Breslau zwischen 1839 und 1849 hin.
Das Gefäß kommt bei dem Sedermahl, am Vorabend des Pessachfestes zum Einsatz. Während die Juden sich an Pessach an den Auszug der Israeliten aus Ägypten erinnern, ist das Sedermahl speziell der Erinnerung an die Not dieser Zeit gewidmet.
Dazu werden sechs symbolische Speisen in einer vorgeschriebenen Anordnung verzehrt. Eines davon ist Charosset, eine Süßspeise aus Äpfeln, Nüssen und Wein. Diese braune Speise soll an die Herstellung von Lehmziegeln bei der Zwangsarbeit in Ägypten erinnern. Das Charossetgefäß in Schubkarrenform ist also ein eigens dafür bestelltes Gefäß. Die Form der Schubkarre ist – zumindest in modernen Zeiten – für die symbolischen „Lehmziegel“ äußerst passend.