Tuschezeichnung von Friedrich August Höke (1857-1931), monogrammiert "A H.": Innenraum mit Möbeln aus verschiedenen Lippstädter Häusern.
Rückwärtig beschriftet mit: "Wohnzimmer eines alten Lippstädter Hauses: Langeneke-Poststr.
Tiefe des Raumes 5,50m, Breite 3m u. Höhe 2,20. Die nach der Straße gerichteten Fenster - zwei größere in der Mitte, zwei schmale an den Seiten, liegen in einem Vorbau, der beseitigt worden ist. Hinter diesen Schaufenstern prangten in malerischer Ansicht echt westfälische Schinken und dicke Speckseiten, die ihr Aroma auf einer großen Räucherkammer und unter der Dielendecke, im sogen. Wiemen, erhalten hatten. Das Zimmer, wie alle im Bilde zusammengestellten Möbel, sind nach aufgenommenen Maßskizzen genau in Perspektive gesetzt, die sechs zur Hälfte hervortretenden Balken zeigen schöne, klare proportionale Verjüngung. [...] Die Schnitzereien, mit denen die Möbel (nämlich die Lehnen der Bank, der Stühle, die Zargen des Tisches, die Füße und Kopfbretter der Wiege und das Bücherbrett) verziert sind, sie bewegen sich in den auf der Diele an der Galerie und den Balkenstreben vorhandenen Formen der deutschen Renaissance. Gehören also dem 16. bzw. 17. Jhrh. an; die schlanke Standuhr, der "Sekretär" (in unterem Teile "Kommode") Das Schränkchen, der Spiegel und die ovalen Silhouettenbildchen dagegen erinnern an die Zeit, "als der Großvater die Großmutter nahm", und haben ihre Vorbilder im Stammhause Buddeberg, Cappelstr."