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Riemenbeschlag

Stadtarchäologie Soest [19/76]
Riemenbeschlag (Stadtarchäologie Soest CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Stadtarchäologie Soest / Christian Theopold (CC BY-NC-SA)
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Beschreibung

Ein herausragender Riemenbeschlag einer Gürtelschnalle konnte im Soester Norden geborgen werden. Das nahezu quadratische Blech zeigt auf der Vorderseite ein bewaffnetes Mischwesen mit Schild in der linken und Keule oder Blankwaffe in der rechten Hand. Der Kopf ist im Halbprofil dargestellt und wurde plastisch aufgenietet. Der menschliche Oberkörper geht ab der Taille in den eines drachenartigen Wesens mit geschuppter Haut, zwei Vorderläufen und einem gebogenen Schwanz mit sternförmigem Ende über. Die Figur hebt sich vom eingetieften Plattengrund mit Randstegen ab, was sich deutlich im Röntgenbild erkennen lässt. Der geschuppte Unterkörper ist bis auf die Schwanzspitze komplett erhaben. Reste von Feuervergoldung haben sich teilweise auf den Stegen und dem Rahmen des Beschlags erhalten. Die tiefer liegenden Stellen sind in Grubenschmelztechnik mit farbigem Email ausgefüllt. Der Hintergrund ist in dunklem Blau gehalten und ist bis auf wenige Fehlstellen vollständig. Der Oberkörper ist grün mit gelben Rändern. Schild und Schwanzspitze gehen von dunklem über helles Blau in einen weißen Rand über und haben in den dunkelblauen Bereichen rote Aufhellungen. Die Füllung der Schwanzspitze ist teilweise herausgebrochen. Mit zwei Löchern an den Ecken des Rahmens, von denen das untere halb korrodiert ist, konnte der Beschlag mit Nietstiften an einem Lederriemen befestigt werden. Die Schnalle ist nicht mehr erhalten und der Scharnierumschlag ist größtenteils korrodiert. In der Mitte könnte er ausgeschnitten gewesen sein, um den Schnallendorn aufzunehmen, was auf eine Sonderform dieser Schnallen mit einem einfachen Rahmen hindeuten könnte. Üblicherweise waren Schnallen dieser Art mit einem Doppelrahmen ausgestattet. Dekor und Herstellungstechnik sowie der aufgenietete Kopf des Beschlags deuten auf eine Herstellung im südfranzösischen Limoges hin, wo sich seit dem späten 12. Jahrhundert spezialisierte Goldschmiedebetriebe entwickelten, die ab dem frühen 13. Jahrhundert Emailwaren, wie z.B. Trachtbestandteile, Schalen oder liturgisches Gerät herstellten.

Material/Technik

Buntmetall, Vergoldung, Email

Maße

L. 3 cm, Br. 3 cm, D. 0,2 cm

Literatur

  • Walter Melzer, Julia Ricken, Frederik Heinze, Ingo Pfeffer (2020): Was habt ihr denn in Soest gefunden? Ausgewählte Funde von 1990 bis 2020 geben Antwort (Soester Beiträge zur Archäologie 16). Soest
Stadtarchäologie Soest

Objekt aus: Stadtarchäologie Soest

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