Foto der Notlandung einer JUNKERS F-13 bei Rärin am 18.04.1928
Rückseitig handschriftlich mit Bleistift bezeichnet:
D 333 Mandelkrähe
Lutz - Cuno
Frankfurt - Dortmund
? Rärin ? Plettenberg
18.4.1928
Schneesturm
Q U E L L E N
HALVERSCHE ZEITUNG | Nr. 94 / 49. Jg. | Samstag 21. April 1928
Herscheid, 21. April. Eine Notlandung mußte infolge eines heftigen Schneegestöbers das Postflugzeug der Linie Frankfurt —Dortmund vornehmen. Die Landung erfolgte in den Waldungen der Ratmeke bei Marlin, Gemeinde Herscheid. In dem Flugzeug befanden sich der Flugzeugführer und ein Begleitmann. Durch den Landungsaufprall wurde das Fahrgestell beschädigt, der Propeller brach durch. Personen wurden nicht verletzt. Aus Dortmund ist bereits Ersatzmaterial eingetroffen. Doch verlautet, daß die Schäden größerer Natur sind. Am Donnerstag morgen trafen aus Dortmund ein Kontrolleur und Monteure ein. Das Ergebnis ihrer Feststellungen ist, daß das Flugzeug abmontiert und mittels Wagen zum Bahnhof Herscheid transportiert wird. Von dort soll es mit der Bahn in den Heimathafen Dortmund zurückbefördert werden. Der völlige Abtransport wird voraussichtlich heute erfolgen. Das Flugzeug trägt den Namen„Mandelkrähe“.
ALTENAER KREISBLATT | Nr. 93 / 95. Jg. | Freitag 20. April 1928
Herscheid, 20. April. Infolge eines heftigen Schneegestöbers mußte das Postflugzeug der Linie Frankfurt—Dortmund eine Notlandung vornehmen. Die Landung erfolgte in den Waldungen der Ratmeke bei Marlin, Gemeinde Herscheid. In dem Flugzeug befanden sich der Flugzeugführer und ein Begleitmann. Das Flugzeug führte auch Post mit sich. Durch den Landungsaufprall wurde das Fahrgestell beschädigt, der Propellar brach durch. Personenverletzungen sind erfreulicherweise nicht zu verzeichnen. Aus Dortmund ist bereits Ersatzmaterial eingetroffen. Wie verlautet, sind die Defekte ernster Natur, sodaß eine Startung nicht möglich ist. Das Flugzeug soll daher abmontiert und mit der Bahn nach Dortmund verschickt werden. Eine Polizeiwache aus Dortmund ist ebenfalls eingetroffen.
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Die JUNKERS F-13 (Werknummer 724) der Luft Hansa AG mit der Kennung D-333 "Mandelkrähe" musste laut handschriflticher Notiz auf der Rückseite des Fotos auf der Flugstrecke Frankfurt - Dortmund am 18.04.1928 wegen eines Schneesturms bei Rärin, einem Ortsteil der Gemeinde Herscheid im Märkischen Kreis, notlanden.
Die JUNKERS F-13 war das erste als Passagiermaschine in Serie gefertigte Ganzmetallflugzeug. Der einmotorige Tiefdecker bot in einer geschlossenen Kabine Platz für vier Passagiere. Zwischen 1919 bis 1932 wurden rund 320 Maschinen gebaut. Im Jahr 1925 deckten Maschinen vom Type JUNKERS F-13 rund 40 % des weltweiten Luftverkehrsnetzes ab.
Die Anfang 1925 gebaute Maschine D-333 "Mandelkrähe" mit der Werknummer 724 wurde im Mai 1925 von der 1921 gegründeten Junkers-Luftverkehr A.G. gekauft. Bereits im Januar 1926 erfolgte der Zusammenschluss der Junkers Luftverkehr AG mit dem Deutschen Aero Lloyd zur Luft Hansa AG (Vorläufer der heutigen Lufthansa AG).
Im Oktober 1930 wurde die Maschine auf den Junkers L 5-Motor, einen flüssigkeitsgekühlten Sechszylinder-Flugmotor mit 22,9 Litern Hubraum, umgebaut und im November 1934 von der Deutschen Lufthansa AG an die Deutsche Verkehrsfliegerschule (DVS) abgegeben. Im Juni 1939 ging sie in den Besitz des Nationalsozialistische Fliegerkorps (NSFK) über.
