Die seit 1897 produzierte Phoenix-Presse war das bekannteste Produkt der Firma J.G. Schelter & Giesecke im frühen 20. Jahrhundert. Das 1819 als Schriftgießerei in Leipzig gegründete Unternehmen J.G. Schelter & Giesecke verlagerte seine Tätigkeiten in den 1870er Jahren auf die Produktion von Druckmaschinen und Fahrstuhlanlagen.
Die Phoenix-Presse ist eine Tiegeldruckpresse, die nach dem 1870 erfundenen Prinzip der Gallytiegel-Presse funktioniert. Sie kann über einen Treibriemen mit einer Kraftquelle verbunden oder mit einem eigenen Elektromotor betrieben werden. Die Druckplatten werden über einen Rollenmechanismus mit Druckerschwärze überzogen. Die Tiegelbewegung wechselt kurz vor dem Druck von einer schwingenden in eine geradlinige, sekrecht zur Druckform gerichtete Bewegung. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass der Druck sich über die ganze Druckfläche durchaus gleichmäßig verteilt.