Spanischer Dolch aus Eisen mit einer schmalen, spitzen Stahlklinge (Länge: 21,5 cm). Das Klingenblatt weist an der einen Seite kunstvolle Kerben auf und ist beidseitig mit Blütenranken ziseliert. Zum Schaftende hin ist die Klinge zweimal gelocht. Auf der einen Seite ist darunter das bekrönte "Kleine Wappen" des spanischen Königshauses zu sehen. Die gegenüberliegende Seite gibt in einem zum Teil unleserlichen Schriftzug als Herstellungsort Toledo an, einer damaligen Hochburg der Waffenschmiedekunst, die für ihren Toledostahl berühmt war.
Über dem drahtumwickelten Griff mit Knopfende, hat der Dolch einen nach außen gebogenen, zum Knauf spitz zulaufenden Handschutz aus Eisenblech. Auf diesem befindet sich ebenfalls ein aufwendig mit floralen Mustern versehenes, bekröntes königliches Wappen. An den Handschutz schließt sich eine waagerechte Parierstange mit knospenförmigen Enden an. Teile des Griffes weisen eine Rostschicht auf.
Der Dolch stammt wohl aus der Zeit des 80-jährigen Krieges (1568-1648), dem Aufstand der Niederländer gegen den spanischen und katholischen Landesherrn Philipp II. Spanische Parierdolche kamen zusammen mit dem dazugehörigen Schalenrapier Mitte des 17. Jahrhunderts auf und wurde bis ins 18. Jahrhundert verwendet. Sie wurden meist linkshändig getragen und dienten hauptsächlich zur Verteidigung sowie zum Parieren der Klinge des Gegners.