Das Gemälde zeigt eine junge Frau in einem prächtigen türkisgrünen Kleid auf einer weißen Parkbank sitzend, vor lichtdurchflutetem Laub. Sie trägt einen dunkeln Hut in Form eines Dreispitzes. Hut und Kleid erinnern eher an eine Maskerade als an Alltagskleidung. Die junge Frau hält in beiden Händen grüne Früchte, wohl Äpfel, und blickt den Maler mit offenem Blick an.
Die Farbe Grün dominiert das Bild in zahlreichen Farbvarianten und Schattierungen. In der Malweise wird der Einfluss des französischen Impressionismus deutlich, den Münzer während seines Paris-Studiums kennen gelernt hatte.
Das Bild ist auf das Jahr 1908 datiert, einem Jahr des künstlerischen Erfolges für Münzer, der ihm seine anschließende Professur an der Düsseldorfer Akademie einbrachte. 1908 war auch das Jahr, in dem er, nachdem seine lange geheim gehaltene Beziehung zu der verheirateten Marie-Therese Dreeßen öffentlich wurde, diese nach ihrer Scheidung endlich heiraten konnte. Das Bild ist aller Wahrscheinlichkeit nach ein Porträt von Marie-Therese, ihr offener Blick drückt die glückliche Wende in der Beziehung aus.
(Text: Gabrielle Koller)