Zum Osterfest gibt es allerlei traditionelle Backwerke wie etwa das Osterbrot, den Osterhasen oder das Osterlamm. Das Lamm ist im Christentum ein Opfer-Symbol; in der bildenden Kunst auch dargestellt mit einer Siegesfahne als Zeichen der Auferstehung Christi. Ostern ist ein wichtiges christliches Kirchenfest (siehe: 1. Korinther 15,3–5). Christus wird auch als Lamm Gottes (lateinisch: Agnus Dei) bezeichnet. Bereits im alttestamentlich-jüdischen Pessach-Fest (griechisch: Pascha; gesprochen: pas-cha) ist das Opferlamm überliefert, zudem auch schon in der Antike ein üblicher Brauch.
Zu Ostersonntag – dem Auferstehungstag – gibt es je nach Region den Lammbraten als erste Mahlzeit nach der 40-tägigen Fastenzeit seit Aschermittwoch; das Lamm als Backwerk erinnert an diese Tradition.
Im bildlichen (ikonografischen) Vergleich ist die eher naturgetreue Gestaltung dieser Osterlamm-Backform mit den beiden Griffen (Henkeln) schon um 1900 verbreitet. Den Überlieferungen zufolge stammt sie aus einer Ennepetaler Eisengießerei. Das Gießereimodell als Positiv-Form wurde meist aus Gips modelliert und kann daher mehrfach verwendet werden; es aber nicht mehr vorhanden. Mit Formsand wird das Modell abgeformt und die so entstandene Hohlform anschließend mit flüssigem Eisen ausgegossen.
In einem Ennepetaler Haushalt wurde diese alte Osterlamm-Backform aufbewahrt; sie hat nur einige Gebrauchspuren. Aufgrund der Haltbarkeit und früher sicherlich teuren Anschaffung, gehörten diese Backformen zu den Haushaltsgeräten, die oft weiter vererbt wurden. Vor dem Backen des Osterlamms wird die Form eingefettet und dann mit Rührteig aufgefüllt. Danach kommt sie waagerecht (auf den Stützen) in das große Backfach des mit Holz und/oder Kohle angeheizten Ofens. Die Regulierung der Temperatur erfordert viel Erfahrung.