Beschwerdebrief der Ramsdorfer Bürger an den Münsterischen Fürstbischof Friedrich Christian von Plettenberg-Lenhausen im August 1691. Grund war die Einquartierung von 70 Soldaten und mehr, den Troß nicht mitgezählt, in Ramsdorf. Bei ca. 600 Einwohner war dies eine große Belastung für die Ramsdorfer, da sie die Kosten dafür zu tragen hatten.
Sinngemäße Textwiedergabe:
"Hochwürdigster Fürst
Gnädigster Herr
Ehrwürden: Hochfürstliche Gnaden: In allem untertänigen Gehorsam fußfällig zu hinterbingen, zwingt uns arme und geringe [...] Einwohner des Wigbolts Rambstorf die höchste Not und Beschwerlichkeit, da wir seit Mai im vierten Monat [...] von der unter Herrn Hauptmann Distelmann [...] einquartierten, neugeworbenen 70köpfigen Manschaft (laut und in Kraft hochfürstlich gnädigst erlassener Anweisung), [...]entgegen dem [...] Verbot des [...] Herrn Hauptmann, an unseren Gärten und anderen Früchten (wovon wir als arme Einwohner [...] das Jahr hindurch und [...] im kalten, betrübten Winter unseren [...] Unterhalt und Nahrung haben müssen) höchst beschwert [...] werden; [...] Über die 70 hinaus (die kraft hochfürstlicher, gnädigster Anweisung festgelegten Zahl) werden andere mehr zu uns eingebracht.
Im besonderen haben 15 Mann von der Kompanie des Herrn Obristenwachtmeister Nagels aus der Stadt Borcken einquartiert werden wollen, nicht mitgezählt der Troß - Weiber und Kinder - des Fähnlein unter Herrn Hauptmann Distelman, die ebenso (bei aller Unordnung und zu vermeidender Ungelegenheit) notwendig von uns hereingenommen und logiert werden mußten. Da wir damit, gnädigster Fürst und Herr, nicht allein durch die Verheerung unserer Früchte beschwert werden, sondern auch in unserer Armut eine solche Einquartierung, die sich nun auf mehr als 100 Personen erstreckt, zu ertragen und auszuharren [...] untauglich sind, [...] erreicht [Euch] unsere um Gottes Willen fußfällige bitte. Ehrwürden, hochfürstliche Gnaden mögen in Ansehen unserer Geringheit uns von solcher Einquartierung gnädigst entheben.
[In] [...] tröstlicher Hoffnung, Ehrwürden, hochfürstliche Gnaden, zu längster Fristung und glückseliger Regierung, empfehlen [sich] treulichst
[...] die gehorsamsten, untertänigsten
[...] einwohner [des] Wigbolts Ramsbstorf."
(Quelle: Museumsführer "Museum Burg Ramsdorf")