Einteilige Doppelkämme sind meist von zierlicher Größe, da sie der anatomischen Breite der verwendeten Knochen entsprechen mussten. Die Zinkenreihen, eine grob, eine fein, nehmen gut zwei Drittel der Gerätegröße ein und weisen durch die Sägung in der Längsachse des Knochens eine hohe Stabilität auf. Kreisaugen sind ein gängiges Verzierungsmuster des 7. bis 13. Jahrhunderts und lassen sich ebenfalls auf Fragmenten von Dreilagenkämmen, die wesentlich größer gearbeitet werden konnten, finden.
Neben Kämmen aus Knochen kann man seltener auch Stücke aus Elfenbein finden. Anfangs nur im liturgischem Bereich verwendet, etablierte sich Elfenbein ab der Karolingerzeit als Werkstoff für wertvolle Stücke. Die in Soest gefundenen flachen Kämme aus Walross- und Elefantenelfenbein mit gleichbreiten Zinkenreihen stammen alle aus spätmittelalterlichen bzw. frühneuzeitlichen Befundzusammenhängen. Neben der rein hygienischen Benutzung als (Läuse-)Kamm kam solchen fein gearbeiteten Stücken natürlich auch eine repräsentative Bedeutung zu.