Aus der Verfüllung einer Abfallgrube aus dem ehemaligen Kaufleuteviertel in der Soester Altstadt stammt eine eiserne Axt, die in das 12./13. Jahrhundert datiert. Sie verfügt über ein asymmetrisches Blatt und im Schaftloch hatten sich noch Holzreste erhalten. Die Befundzusammenhänge ließen eine Klärung der Frage, ob die Axt von einem Handwerker zurück gelassen wurde oder doch eher zum Werkzeuginventar eines kaufmännisch geprägten Haushaltes zählte, nicht zu. Für Letzteres sprechen die zeitgleichen Fundstücke von der Parzelle sowie die Tatsache, dass das Gelände zur Zeit der Verfüllung der Grube mit einem repräsentativen Steingebäude bebaut war. Werkzeuge des mittelalterlichen Bauhandwerks gehören jedoch zum gängigen Fundgut in Soest, denn gerade in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts erlebte die Stadt einen unermesslichen Bauboom. Dies zeigt auch eine Axt vom Hohen Weg, das dem abgebildeten Exemplar auf der Darstellung eines Zimmermanns im Hausbuch der Mendelschen Zwölfbrüderstiftung ähnelt.