Dieses Gemälde aus der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts hatte die alte Objektbezeichnung "Schlachtengemälde". Es zeigt verschiedene Szenen, die relativ unverbunden nebeneinander stehen. Auch handwerklich ist das Bild nur von mäßiger Qualität. Durch Übermalungen und frühere Restaurierungsversuche hat es weiter an Qualität verloren.
Vorne links ist eine Personengruppe mit einem uniformierten Reiter zu sehen, der offenbar auf eine Dame zureitet, die ihm zugewendet im Damensitz auf einem Pferd sitzt. Im Hintergrund befindet sich ein weiterer Reiter bei zwei Zelten.
Rechts von der Mitte aus gesehen, ist eine zweite Szene abgebildet. Gezeigt wird Christus am einem Kreuz, das weit in die obere Bildhälfte ragt. Am Fuß des Kreuzes sind zwei Männer zu sehen. Einer davon trägt eine Rüstung mit dem am Boden aufgestellten Wappenschild der Familie Hesse. Es handelt sich wohl um den Hauptmann und späteren Geseker Bürgemeister Johannes Hesse (+ um 1609). Der zweite Mann, wie der erste betend, ist schwarz gewandet.
Rechts davon befindet sich ein Karren mit einem Pferd, vor dem ein Bauer(?) mit einem Haumesser einen Ast zerkleinert. Er bildet den Übergang zur nächsten horizontal angeordneten Ebene, die Soldaten und Zivilisten mit diversen Gegenständen versehen, bei unterschiedlichen Tätigkeiten darstellt. Wie auch die Personen aus der ersten Szene, tragen die Soldaten Uniformen, die an das kaiserliche und preußische Militär des 18. Jahrhunderts denken lassen. Im Hintergrund werden diese locker zusammengestellten Personengruppen durch eine knapp oberhalb des unteren Bilddrittels verlaufende Linie von dem weiter im Bildhintergrund stattfindenden Schlachtengeschehen getrennt. Dahinter wiederum ist ein nur noch schwach erkennbares Flammenmeer abgebildet.
Die Darstellung erschließt sich grob durch den lateinischen Text am unteren Bildrand: "Ho[...]ri D.o.m. et memoriee Ecclesiee ac militaris V.D ioannis Hessc Regni Hispan.et. scnctcctoris coloni. CApitanei atque Consulis parcutis sei dulcissimi Arnoldi Hesse filiii / [...]n exiguo liuteo et corruptile. H.M.P.C. quid aes, aurum, marmor. sota virtus perenis. humana cuncta corruptabilia ettu Viator agu[...]stsa.1609." Der Geseker BürgermeisterJohannes Hesse starb wohl um 1609 in Geseke.