museum-digitalwestfalen
STRG + Y
de
Objekte gefunden: 2
SchlagworteGoldschmiedekunstx
Suche verfeinernGezielte Suche Sortiert nach: ID

Kegelfibel

Stadtarchäologie Soest [12/03]
Kegelfibel (Stadtarchäologie Soest CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Stadtarchäologie Soest / Christian Theopold (CC BY-NC-SA)
1 / 2 Vorheriges<- Nächstes->
Kontakt Zitieren Datenblatt (PDF) Entfernung berechnen Archivversionen Zum Vergleich vormerken Graphenansicht

Beschreibung

In stark zerdrücktem Zustand wurde die kleine goldene Fibel am westlichen Stadtrand von Soest gefunden. Sie besitzt einen kreisförmigen Grundriss und einen kegelförmigen Aufbau vor einem soliden inneren Zylinder aus Goldblech. Zu ihrem ursprünglichen Aussehen gehörten zwei Perlenreihen, die ehemals in Ösen vor senkrechten Goldblechstreifen angeordnet waren. Alternierende Dekorzonen sind gleichmäßig angeordnet. Vom Rand der Fibel schräg zur Basis einer zentralen Fassung hin sind sechs Bleche mit je zwei übereinander angeordneten Blechfassungen angebracht. In den oberen Fassungen befinden sich noch leicht ovale, mugelige Granate. Die unteren Fassungen sind leer, genauso wie sechs große Zargenfassungen auf der Grundplatte für ehemals aufgestiftete Einzelperlen. Ob die zentrale Fassung mit ihren vier kleeblattförmigen Halterungen ursprünglich einen Edelstein oder ebenfalls eine Perle trug, muss unbeantwortet bleiben. Granulierte Goldkügelchen und Filigrandraht sind weitere Zierelemente. Die angelötete Nadelkonstruktion ist bis auf die Nadel ebenfalls erhalten.
Seit dem Ende der frühmittelalterlichen Beigabensitte zählt Fibelschmuck aus Edelmetall zu den archäologischen Raritäten. Da einfache Buntmetallfibeln als Bestandteile der alltäglichen Kleidung getragen wurden, sind sie als Verlustobjekte im archäologischen Kontext häufig vertreten. Wertvoller Schmuck war jedoch auch Standeszeichen und ermöglichte den Trägern, soziale Zugehörigkeit zu zeigen. Das Soester Stück weist eine deutliche Verwandtschaft zu den Objekten des „Mainzer Goldschmucks“ auf, auch wenn deren Verarbeitungsqualität noch weit höher liegt. Aus Westfalen sind vergleichbare Stücke bisher nur aus Minden und Medebach bekannt. Das vorliegende Fundstück zeigt die höfische Schmuckmode des beginnenden 11. Jahrhunderts, einer Zeit, als Soest unter anderem durch den Bau der Pfalz des Kölner Erzbischofs in seinem Zentrum die kirchliche Macht- und Prachtentfaltung eines Kirchenfürsten hautnah erlebte.

Material/Technik

Gold

Maße

Dm. 2,5 cm, erh. H. 1,5 cm, G. 7 g

Literatur

  • Walter Melzer, Julia Ricken, Frederik Heinze, Ingo Pfeffer (2020): Was habt ihr denn in Soest gefunden? Ausgewählte Funde von 1990 bis 2020 geben Antwort (Soester Beiträge zur Archäologie 16). Soest
Stadtarchäologie Soest

Objekt aus: Stadtarchäologie Soest

Seit 1990 gibt es in der Stadt Soest eine kommunale Archäologie, die an der Niederbergheimer Straße in der alten Landwirtschaftsschule gegenüber vom...

Das Museum kontaktieren

[Stand der Information: ]

Hinweise zur Nutzung und zum Zitieren

Die Text-Informationen dieser Seite sind für die nicht-kommerzielle Nutzung bei Angabe der Quelle frei verfügbar (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Als Quellenangabe nennen Sie bitte neben der Internet-Adresse unbedingt auch den Namen des Museums und den Namen der Textautorin bzw. des Textautors, soweit diese ausdrücklich angegeben sind. Die Rechte für die Abbildungen des Objektes werden unterhalb der großen Ansichten (die über ein Anklicken der kleineren Ansichten erreichbar werden) angezeigt. Sofern dort nichts anderes angegeben ist, gilt für die Nutzung das gerade Gesagte. Auch bei der Verwendung der Bild-Informationen sind unbedingt der Name des Museums und der Name des Fotografen bzw. der Fotografin zu nennen.
Jede Form der kommerziellen Nutzung von Text- oder Bildinformationen bedarf der Rücksprache mit dem Museum.