Die Nähmaschine stammt aus der Produktion der Firma August Göricke in Bielefeld, die ab 1874 in Herstellung ging. Ebenso konnten dort derartige Maschinen in Reparatur gegeben werden. Später wurde das Unternehmen für die Herstellung von Fahrrädern bekannt.
Nähmaschinen dieser Bauart bestehen aus einem gusseisernen Gestell und einer Tischplatte, auf der die Maschine positioniert ist. Sie wird durch ein Fußpedal betrieben, wobei das seitlich montierte Rad mittels eines Lederriemens das Antriebsrad der Nähmaschine in Bewegung setzt. Für eine genauer kontrollierte Bewegung des Antriebsrades ist dieser mit einer Kurbel versehen und lasst sich auch von Hand steuern.
Die Nähmaschine ist auf einer kleineren Platte montiert, die sich separat aus der Tischplatte herausheben lässt. Auf diese Weise kann die Mechanik der Unterfadenführung überprüft werden.
Das Modell des Unternehmens Göricke offenbart – wie viele Modelle auch anderer Unternehmen aus dieser Zeit –, dass der gestalterische Einfluss des Jugendstils sich auch in den Verzierungen niederschlug. Die Verstrebungen des Untergestells sind geschwungen und zeigen teilweise (neu)gotische Formen. Die Ornamente auf der Maschine sind überwiegend floral gehalten und weisen verschiedene Zierbordüren auf. In der goldenen Farbgebung setzen sie sich besonders gut vom schwarzen Untergrund ab. Perlmutteinlagen setzen irisierende Akzente. Darüber hinaus ist auch die Tischplatte mit Intarsien versehen, die u. a. Messskalen integrieren.