Die beiden Meister der Düsseldorfer Malerschule, Oswald Achenbach und sein jüngerer Bruder Andreas, führen über Kaufleute, Pfarrer und Lehrer ihren Ursprung in väterlicher Linie nach Siegen zurück, wo Hermann Achenbach, der älteste in der Reihe der Namensträger, im Jahre 1616 als Mitglied der Weberzunft nachgewiesen ist.
Andreas Achenbachs Talent für eine künstlerische Karriere wurde bereits in frühen Jahren entdeckt. Mit 12 wurde er für kurze Zeit als Schüler an der renommierten Düsseldorfer Akademie akzeptiert, konnte sich jedoch nur schwer in den Unterricht einfügen. Als weitgehender Autodidakt entwickelte er sich schnell zu einem Meister der Landschaftsmalerei. Sein Markenzeichen wurden Marinebilder. Immer wieder wiederholte er das Thema der stürmisch bewegten See unter drohendem Gewitterhimmel oder das der in Seenot geratenen Schiffe. Diese Werkgruppe wird ergänzt durch eine Reihe nordischer Landschaften und Ansichten niederländischer Hafenstädte, zu denen er durch seine zahlreichen Reisen inspiriert wurde. Andreas Achenbach bemühte sich in seinen Kompositionen um eine realistische Schilderung der Natur. Er wollte die Natur um ihrer selbst willen und ohne Nebenbedeutung durch biblische und/oder mythologische Ereignisse und Figuren darstellungswürdig machen. Um 1850 stand er im Zenit seines künstlerischen Schaffens und wurde als "Führer der naturalistischen Richtung", als "Morgenrot des Realismus in Deutschland" gefeiert.