Die Stola trägt als typisches Kennzeichen einer Brüsseler Point de rose plastisch hervortretende Rosenblüten. Erzielt wird dieser Effekt durch aufgesetzte und teilweise ausgepolsterte Blütenblätter aus Nadelspitze. Daneben dienen kleine Veilchen, Blattwerk und Kartuschenbänder mit vielerlei Ornamenten als Verzierung. Den großen Durchbruch zum Erfolg erlangte diese Art der Spitze, die auch Netzgrundspitze genannt wird, mit ihrem Erscheinen auf der Weltausstellung 1851 in London. Aus feinem Baumwollgarn gearbeitet, trägt sie auf ihrem äußerst zarten, daher wenig strapazierfähigen, gazeartigen Netzgrund zumeist zart umrandete Blüten und Blumensträuße mit zierlichen Zweigen als Hauptornamente. Jahrzehntelang war die Brüsseler Point de rose ein Modeerfolg. Hergestellt wurden diese Spitzen in Arbeitsteilung. Der Netzgrund, die einzelnen Nadelspitzenornamente sowie die Ziermuster wurden einzeln gefertigt und am Schluss zur Gesamtspitze zusammengefügt. Das Zentrum ihrer Herstellung befand sich in Ostflandern, das Handelszentrum war Brüssel. Wie alle feinen Spitzen waren auch die Arbeiten der Point de rose für den exklusiven Markt bestimmt. Die Stola stammt aus der Familie des Pharmaziefabrikanten Schwabe in Dresden.
E.T.