Die von japanischen Farbholzschnitten beeinflusste Darstellung entstand als Beilage für die Berliner Kunstzeitschrift „Pan“. Der „Kuss“ ist heute eines der bekanntesten Motive des deutschen Jugendstils. Dem Künstler Peter Behrens ging es weniger um das Sinnliche des dargestellten Kusses, er war vielmehr an einer gesamtdekorativen Wirkung interessiert. Die langen Haare der beiden sich Küssenden lösen sich in bewegte Linien auf, die das Motiv des Kusses wie ein Ornament umspielen und einrahmen. Peter Behrens gehört zu den bedeutendsten deutschen Künstlern zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Sein vielfältiges Werk spannt einen weiten Bogen, der vom Jugendstil bis zum Beginn des modernen Industriedesigns reicht.
(Text: Gabriele Koller)