In Dortmund konnte sich das Angebot an Vergnügungsmöglichkeiten um die Wende vom 19. - 20 Jahrhundert in jeder Hinsicht mit dem anderer Metropolen des damaligen Deutschen Reiches messen.
Neben den Theatern, Varietes und Gaststätten eröffneten 1913 in der Innenstadt zwei Cabarets ihre Pforten, die den Ansprüchen eines wählerischen Publikums entgegenkamen: das "Mascotte" und die "Jung-Mühle". Die elegante Inneneinrichtung der "Jung-Mühle" in der ersten Etage der Krüger-Passage stammte vom Münchener Architekten Eduard Pfeiffer, einem Mitarbeiter der Münchner Möbelfirma Pössenbacher, die wegen ihrer Ausstattung der bayerischen Königsschlösser berühmt war. Er arbeitete dabei mit dem Architekten, Innenarchitekten und später als Plakatkünstler bekannt gewordenen Ludwig Hohlwein zusammen. Dieser entwarf das hier abgebildete, vom Jugendstil geprägte Plakat zur Eröffnung der "Jung-Mühle" am 16. April 1913. Dem exklusiven Design entsprach das Programm: So gastierten hier bekannte Künstler wie der Schriftsteller und Dichter Joachim Ringelnatz oder der damals bekannteste deutsche Conferencier Gustav Jacobi. C.A.